Ein Schulacker mit Geschichte
Die Wilhelm-von-Türk-Schule ist die einzige Förderschule Brandenburgs mit dem Schwerpunkt „Hören und Kommunikation“ und inzwischen ein echter Ackerprofi. Bereits im vierten Jahr in Folge wird auf dem schuleigenen Acker gepflanzt, gepflegt und geerntet. Während ein Teil der Gruppe eifrig Kohlrabi und Mangold aus dem Boden holte, vereinzelten andere Jugendliche die heranwachsenden Radieschen und kontrollierten, wie sich die Saaten der vergangenen Wochen entwickelt haben. Zum Abschluss wurde noch einmal kräftig gegossen. Begleitet wurde die Gruppe von drei Lehrerinnen, die mit großem Engagement dafür sorgen, dass alle Jugendlichen aktiv eingebunden sind – unabhängig davon, ob sie über Lautsprache oder Gebärden kommunizieren. Der Unterricht wird simultan gedolmetscht, in beide Richtungen.

Lernen mit allen Sinnen – auch jenseits des Klassenzimmers
Draußen an der frischen Luft, mit den Händen in der Erde und im Austausch mit anderen, erleben die Jugendlichen, wie Bildung auch aussehen kann. Auch nach Schulschluss wird der Acker vom Schulpersonal und den Schüler:innen gern genutzt, als ruhiger Rückzugsort zum Krafttanken und Abschalten.
Am Folgetag traf sich die Klasse erneut, diesmal in der Schulküche, um aus den frischen Zutaten gemeinsam etwas Leckeres zuzubereiten. So wurde aus der Ernte ein Erlebnis für alle Sinne.

Sogar die Möhre lächelt (v.l.n.r.): Gabi Kapischke (Lehrerin), Azaan Shakeel (Schüler), Janet Lehnert (Lehrerin), Sophie Ketteniss (Lehrerin), Nadja Burot (Regionalleiterin bei Vonovia), Angela von der Waydbrink (Referentin bei Vonovia) und Eva-Maria Thürauf-Schicklung (Acker e.V.).
Ein starkes Stück Schulalltag
Nadja Burot, Regionalleiterin bei Vonovia, war bereits vor zwei Jahren zu Besuch auf dem Schulacker und ist beeindruckt vom Fortschritt: „Es ist einfach toll zu sehen, wie lebendig sich das Projekt entwickelt hat und mit wie viel Begeisterung die Jugendlichen dabei sind. Die Förderpartnerschaft mit Vonovia läuft in diesem Jahr aus. Umso schöner war es für uns, noch einmal persönlich vor Ort zu sein und zu erleben, was über die Jahre gewachsen ist. Die Unterstützung soll aber nicht enden: Bereits jetzt haben wir signalisiert, die Schule auch künftig punktuell zu begleiten, etwa bei der Anschaffung von Pflanzen im Frühjahr oder beim Bau eines neuen Geräteschuppens.“ Ein Projekt, das Wurzeln geschlagen hat und noch lange nachwirkt.
Bild: Vonovia / Offenblende