Jede Woche sind zehn Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren rund um den aufgrund seines Ratten- und Abfallproblems sogenannten „Rattenparkplatz“ geschäftig unterwegs. Sie sammeln in großen, blauen Mülltüten und mit Zangen ausgerüstet platt gedrückte Getränkedose, Verpackungen, zerknüllte Taschentücher und andere Abfälle auf, die im Viertel verstreut sind.
Gemeinsam für das Essener Nordviertel
Vonovia unterstützt diese wertvolle Arbeit der Jugendlichen gerne. Dass einmal pro Woche gemeinsam Müll eingesammelt wird, habe viele Vorteile – sowohl fürs Quartier, für die Anwohnenden als auch für die Jugendlichen. „Die Jugendlichen merken: Ich kann etwas leisten und werde ernst genommen“, sagt Vonovia Regionalleiter Ralf Feuersenger. Außerdem stärke die Aktion die persönliche Verbindung und Identifikation der Jugendlichen mit ihrer Heimat, dem Essener Nordviertel. Rund 60 Prozent der Wohnungen vor Ort gehören zum Vonovia Bestand.
Jugendliche werden sensibilisiert im Umgang mit Müll
Die Jugendlichen werden so zudem in einem umsichtigen Umgang mit Müll geschult. „Müll hinwerfen ist leicht, aber ihn wieder aufheben ist schwer“, sagt CSE-Sozialarbeiter Thomas Rüth.
Das im Mai gestartete Projekt ist durch die Idee des Streetworkers Nikolas Reichelt entstanden. Seit rund einem Jahr arbeitet er in der vom Jugendamt finanzierten Stelle im Nordviertel. „Nick“, wie ihn alle dort nennen, hat in dieser Zeit Vertrauen zu den Jugendlichen aufgebaut.
Für große Ziele sparen
Was sie mit dem beim Müllsammeln verdienten Taschengeld machen wollen, darf jeder der Jugendlichen selbst entscheiden. Viele möchten das Geld sparen, um sich größere Projekte zu ermöglichen.
Der 17-jährige Lukas möchte etwa für einen Führerschein sparen. Der 15-jährige Marti will sich den Traum eines eigenen Tonstudios verwirklichen, eines Tages möchte er Rapper sein. Das „Taschengeldprojekt“ findet er gut. „Müll aufsammeln macht keinen Spaß, aber das Geld am Ende schon“, sagt er lachend. Außerdem passe er durch das Projekt inzwischen auch mehr auf, wo er seinen Müll entsorge.
Foto: Vonovia
