Damit ist das Interesse an barrierearmen Wohnungen unter den Mieterinnen und Mietern in Dortmund größer als im Bundesdurchschnitt: Deutschlandweit interessieren sich 61,5 Prozent für eine barrierearme Wohnung. Für die repräsentative Studie wurden deutschlandweit mehr als 2.500 Mieterinnen und Mieter von dem Meinungsforschungsinstitut Civey befragt.
Das Interesse an barrierearmen Wohnen wächst mit dem Alter, bereits in der Altersgruppe ab 50 Jahren ist dieses Thema bei der Wohnungssuche sehr relevant. Während nur 14,8 Prozent der 18- bis 29-jährigen Barrierearmut für wichtig halten, sind es in der Altergruppe zwischen 50 und 64 Jahren 75,5 Prozent und in der Gruppe über 65 Jahren 87,7 Prozent.
Vonovia fördert barrierearmen Umbau
Seit 2019 hat Vonovia bundesweit fast 50.000 Wohnungen barrierearm (teil-)modernisiert. Das sind rund 30 Prozent aller Neuvermietungen in Deutschland. In Dortmund wurden in diesem Zeitraum mehr als 3.500 Wohnungen barrierearm umgestaltet, das entspricht einer Quote von 40 Prozent der Neuvermietungen. In ganz NRW waren es in den vergangenen fünf Jahren fast 16.000 Wohnungen. Im Rahmen der bis 2020 erfolgten Quartiersentwicklung Westerfilde wurden beispielsweise in rund 380 Wohnungen am Gerlachweg und an der Speckestraße im Zuge einer Strangsanierung die Bäder barrierearm modernisiert. So erhielten sie unter anderem breitere Türen und bodengleiche Duschen. Das Quartier „Am Bahnhof Tierpark“ wurde im Zuge umfassender Modernisierungen unter anderem durch einen Rollstuhlaufzug barrierearm umgestaltet, ein zweiter ist in Planung.
Selbstständigkeit so lange wie möglich erhalten
„Ältere Menschen wollen gerne so lange wie möglich ihre Selbstständigkeit behalten – besonders, wenn es um die eigene Wohnung geht“, erläutert Vonovia Regionalbereichsleiter Ralf Peterhülseweh. „Bei Modernisierungsmaßnahmen in Bestandswohnungen prüfen wir deshalb immer, welche Maßnahmen für ein barrierearmes Wohnen umsetzbar sind. Dabei beziehen wir auch die Gemeinschaftsflächen ein: Wir verbreitern Hauseingänge und tragen über separate Abstellflächen dafür Sorge, dass unsere Mieterinnen und Mieter ihre Rollatoren und andere Gehhilfen sicher abstellen können.“
„Wenn die eigenen vier Wände nicht auf die Bedürfnisse älterer Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit ausgelegt sind, kann sich schlimmstenfalls sehr kurzfristig die Frage nach aufwändigen Hilfsangeboten oder einer neuen Bleibe stellen“, betont Prof. Dr. Jan Üblacker, Stiftungsprofessor für Quartiersentwicklung, insbesondere Wohnen im Quartier, an der EBZ Business School Bochum.
Bild: Vonovia/ Bierwald